Suisseculture Sociale übernimmt Auftrag des BAK

Im Rahmen der Kulturbotschaft 2025–2028 hat der Bund entschieden, ein nationales Kompetenzzentrum «Arbeiten in der Kultur» aufzubauen. Der Auftrag wurde nach einer öffentlichen Ausschreibung an Suisseculture Sociale vergeben und ist ein zentrales Element in der Stärkung der sozialen Sicherheit von Kulturschaffenden in der Schweiz.

Seit seiner Gründung 1999 leistet Suisseculture Sociale wichtige Beratungs- und Unterstützungsarbeit für professionelle Kulturschaffende und Ihre Berufsverbände im Bereich der Sozialversicherungen und der sozialen Sicherheit. Dies resultierte im Auftrag des Bundes, in den Pandemiejahren 2020–2023 die Covid-Nothilfe für Kulturschaffende auszurichten, ein Schlüsselelement in der staatlichen Unterstützung für besonders betroffene Branchen. Ebenfalls kreierte Suisseculture Sociale mit der Ende 2024 veröffentlichten Website Artists Take Action einen ersten, spartenübergreifenden Guide für Fragen bezüglich Sozialversicherungen und sozialer Sicherheit für Kulturschaffende.

Seit der Pandemie hat die Diskussion über die häufig prekäre Situation der Kulturschaffenden in der Schweiz eine breitere Bevölkerung erfasst und zu Verbesserungsvorschlägen auf allen politischen Ebenen geführt – als Meilenstein sind dabei die Empfehlungen des nationalen Kulturdialogs NKD zu nennen, der die Einhaltung von Mindesthonoraren für für Kulturschaffende in der öffentliche Kulturförderung für verbindlich erklären möchte.

Die Idee der Schaffung eines nationalen Kompetenzzentrums «Arbeiten in der Kultur» wurde von den Berufsverbänden seit ihrer Lancierung im Rahmen der Kulturbotschaft 2025–2028 als wichtige Massnahme begrüsst, wobei betont wurde, dass diese bereits bestehende Angebote, insbesondere der Berufsverbände der professionellen Kulturschaffenden, nicht konkurrenzieren dürfe, da diese über grösseres fachspezifisches Know-How verfügen würden. Eine wichtige Leerstelle könnte ein Kompetenzzentrum insbesondere in der Vernetzung bestehender Angebote füllen, als erste Anlaufstelle z.B. für die öffentliche Kulturförderung, für Ausgleichskassen und Sozialämter.

Für Suisseculture Sociale wird der Auftrag des Bundes in erster Linie eine konsequente Weiterführung und Stärkung der bisherigen Arbeit bedeuten. 1999 als Trägerin eines Sozialfonds zur Unterstützung von professionellen Kulturschaffenden in Notsituationen begründet, erlebt der Verein in seiner täglichen Arbeit hautnah, was die mangelnde Absicherung von Kulturschaffenden bedeutet: Ein Unfall, eine Krankheit oder ein Burnout können für viele Kulturschaffende schnell bedeuten, dass die grundlegendsten Lebensbedürfnisse wie Miete oder Lebensmitteleinkäufe nicht mehr gedeckt werden können und nur die Sozialhilfe als Option bleibt – mit entsprechenden Konsequenzen für die weitere künstlerische Tätigkeit.

Suisseculture Sociale freut sich über das Vertrauen des Bundesamtes für Kultur BAK und fühlt sich in der klaren Verantwortung, seinen Einsatz für menschenwürdige Arbeitsbedingungen im Kultursektor mit noch grösserem Engagement weiterzuführen. Eine Schweiz, in der Kulturschaffende für ihre Arbeit angemessen entschädigt werden und davon leben können, ist möglich und wir sind verpflichtet, unseren Teil dazu beizutragen, diese zu einer Realität zu machen.

 

Medienmitteilung der Schweizerischen Eidgenossenschaft vom 30.9.2025

 

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